Seit 1912 sorgt eine Warmluftheizung für wohlige Temperaturen an kühlen Tagen im Dom. Diese Lüftungs- und Heizungsanlage ist mittlerweile ein wichtiger Baustein des Klimamanagements im kostbar mit Mosaiken und Marmor verzierten Kircheninnenraum. Nach über hundert Jahren Betriebszeit ist der Heizungskeller jedoch stark sanierungsbedürftig.

Historischer Kontext und technische Entwicklung

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts hielt die moderne Gebäudetechnik Einzug in historische Kirchenbauten. Auch das Aachener Münster erhielt in dieser Zeit eine Erstausstattung zur Gas-, Elektrizitäts- und Wärmeversorgung. Das in Aachen ansässige Unternehmen Theodor Mahr führte die Installation der Warmluftheizung durch und betreut bis heute die Lüftungs- und Wärmetechnik im Dom.

Der Technikraum für die Warmluftheizung wurde außerhalb des Kirchenbaus an der Nord-Ostseite des Doms zwischen Hubertuskapelle und Chorhalle unterhalb des Straßenniveaus zwischen Münsterplatz und Katschhof angelegt. Die Kellerdecke, eine typische Kappendecke aus Stahlträgern mit zwischengespannten Kappen, bereitet jedoch aktuell Probleme. Der verwendete Thomasstahl zeigt im feuchten Umfeld des Kellers starke Korrosionsschäden.

Der Heizungskeller beherbergt modernste Gebäudetechnik. Die über hundert Jahre alte Kappendecke zeigt massive Schäden (Fotos © Lydia Konnegen)

Aktuelle Probleme und Sanierungsbedarf

Bereits seit den 1980er Jahren tragen ein Unterzug sowie eine später eingebaute Mauer zur Stabilisierung der Deckenkonstruktion bei. Bei starken Regenfällen, wie sie in letzter Zeit gehäuft auftreten, läuft jedoch Wasser in den Heizungskeller und sammelt sich dort. Als erste Notmaßnahme wurde vor zwei Jahren eine Notüberdachung am Übergang von der Chorhalle zur Hubertuskapelle eingerichtet.

Eine Notüberdachung an der Nordseite des Doms, Wasserschäden im Heizungskeller (Fotos © Lydia Konnegen)

Da die Rostschäden an den Stahlträgern nicht mehr reversibel sind, ist die Statik der Decke auf Dauer nicht mehr gewährleistet. Zudem schränkt die fehlende Bauwerksabdichtung die Nutzung des Kellers für den Betrieb technischer Einrichtungen ein. Aus diesem Grund ist eine umfassende Instandsetzung des Heizungskellers geplant.

Geplante Sanierungsmaßnahmen

Im Rahmen der Sanierungsarbeiten muss zunächst die Gebäudetechnik in Teilen zurückgebaut werden, damit anschließend die alte Decke durch eine neue ersetzt werden kann. Die Lüftungsanlage bleibt während der Baumaßnahmen in Betrieb. In den erneuerten Keller zieht anschließend auch wieder die Heizungsanlage ein.